George Clooney und der Sprachdschungel

Zeitschrift mit George Clooney auf Montenegrinisch
Who is who in Montenegro?

In Montenegro wird Montenegrinisch gesprochen …und Serbisch …und Bosnisch …und Kroatisch …und sogar Albanisch. Abgesehen von letzterem sind die Sprachen aber doch sehr ähnlich und insofern ist es oftmals eher eine philosophisch-politische Frage welche Sprache nun der Einzelne spricht. Auf die Diskussion will ich mich an dieser Stelle aber nicht einlassen.

Mir scheint das passende Gen für die slavischen Sprachen zu fehlen. Zumindest habe ich auch nach einem Jahr kaum etwas dazu gelernt. Mit (quasi) 7 Fällen beruf‘ ich mich darauf, dass es echt eine komplizierte Sprache ist.

Aber was hat nun George Clooney damit zu tun? Es gibt eine Sache, über die ich mich bei diesen Sprachen herrlich amüsieren kann. Dazu muss man allerdings erstmal mit der Aussprache der einzelnen Buchstaben vertraut sein. Im Prinzip wird alles so ausgesprochen, wie es geschrieben wird. Einige Buchstaben gibt es bei uns allerdings nicht, daher sei hier mal eben kurz deren Aussprache erläutert.

Buchstabe (Lat./Kyr.)Aussprache
C (Ц)wie das deutsche z, tz in Zug, Katze
Č (Ч)wie das deutsche tsch in Deutsch
Ć (Ћ)Mischung aus einem weichen tsch und j ...manche würden vielleicht tch sagen. Im Deutschen kommt das so nicht vor.
Ž (Ж)wie das französische j in Journal oder Genie
Z (З)stimmhaftes s, wie in Rose
Đ (Ђ)so ähnlich wie das englische j in James, aber weicher
Dž (Џ)wie das englische j in James
Š (Ш)wie das deutsche sch in Schule
S (C)wie das deutsche ß bzw. ss in Wasser oder beißen
H (X)ähnlich wie das deutsche ch, aber weicher, z.B. bei lachen

Soweit alles klar? Interessant ist nun, dass sämtliche Wörter entsprechend der Aussprache umgeschrieben werden. Das gilt auch für Namen oder Marken. Dazu kommen dann mitunter noch fallspezifische Endungen. Bei englischen Namen führt das zu skurilen Wörtern, bei denen das „deutsche Auge“ manchmal erst auf den zweiten Blick kapiert, was – oder besser wer damit gemeint ist.

Das erste Aha-Erlebnis hatte ich diesbezüglich mit Džordž Kluni. Und plötzlich stößt man dann überall darauf: Elton Džon, Lejdi Gaga, Anđelina Džoli, Bijonse Nouls, Maraja Keri, Fetboj Slim, Majkl Džekson, Džesika Alba – die Liste lässt sich endlos fortsetzen. An der Straßenecke wirbt eine Bank für ihren „Keš Kredit“. Absurd wird es dann, wenn der Plagiathersteller auf die Unterhose „Kelvin Klain“ sticken lässt. Aber das ist dann wenigstens konsequent.

 

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